Neuer Platz für den alten Kran vom Monbag-See


Noch lange nicht zum alten Eisen gehört der Kran, der seit 1928 am Monbag-See an der Opladener Straße in Monheim steht. Mit seinem mächtigen Greifer schlug der blaue Koloss bis in die Achtzigerjahre rund zehn Millionen Tonnen Kies um. Als Ende 1998 die Förderung eingestellt wurde, stufte die Stadt den Kran als Industriedenkmal ein.

Im März 2002 erhielt der etwa 55 Tonnen schwere Veteran Besuch von einem jüngeren und stärkeren Verwandten. Ein Autokran nahm den "Alten" an den Haken und hievte ihn von seinem bisherigen Platz am Seeufer näher zur Straße. Als die "Monheimer Rheinkies und Rheinsand-Baggerei Schwartner" ihren Kran 1928 vom Hersteller DEMAG erwarb, war er überaus modern, denn er arbeitete schon mit elektrischer Energie – weithin üblich war damals noch Dampfbetrieb. Schwer arbeiten mussten allerdings auch die Kranführer. Sie standen bis zu 14 Stunden in der ungeheizten Kabine, die vom Motorraum nicht abgetrennt war. Das Hantieren an den Schalthebeln erforderte Kraft und Geschick.

Der Kran verlud den Kies, der mit zunehmender Ausdehnung des Sees mit Schuten angelandet wurde, auf Eisenbahnwaggons und Pferdefuhrwerke, bis beide vom Lkw verdrängt wurden. Drei Elektromotoren mit 380 Volt setzten den Kran in Bewegung, der auf einem Gleis am Ufer hin- und herfahren konnte. Im Laufe der Zeit wurde ihm ein leistungsfähigerer Bagger zur Seite gestellt, aber er blieb funktionstüchtig und half bei Bedarf aus. Die Kiesgrube an der Opladener Straße entwickelte sich zu einem fast 70 Hektar großen und bis zu 22 Meter tiefen See.


Fotos: Ralph Matzerath

 

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